Endodontie gut, alles gut.


22 Jahre Erfahrung in mikroskopgestützter Endodontie

Wir retten mehr Zähne, als die meisten für möglich halten!

Ein gefragtes Spezialgebiet bei Huhn Zahnmedizin ist die mikroskopgestützte Endodontie. Zahnärztinnen und Zahnärzte in einem Umkreis bis Berlin, Potsdam, Halle, Magdeburg, Wittenberg und Leipzig überweisen uns regelmäßig ihre Patienten zu Wurzelbehandlungen oder lassen sogar ihre eigenen Zähne bei uns behandeln.

Dr. Christoph Huhn arbeitete als einer der ersten Zahnärzte in ganz Deutschland mit einem OP-Mikroskop und hat sich schon vor über 20 Jahren bei den weltbesten Endodontologen fortgebildet. Seitdem referiert er selbst als Experte für Endodontie auf Fortbildungen und Kongressen im In- und Ausland.

Im Jahr 2020 wurde Dr. Christoph Huhn zum 8. Mal in Folge von der FOCUS-Ärzteliste „Endodontie“ als einer der Top-100 Endodontologen in Deutschland ausgezeichnet. Außerdem gehört er zu einem kleinen Kreis deutscher Zahnärzte, die sich als Certified Member der European Society of Endodontology qualifiziert haben.

Wann braucht man eine Wurzelbehandlung?

Im Inneren eines gesunden Zahnes befindet sich das Zahnmark, auch Pulpa oder umgangssprachlich „Nerv“ genannt. Zum Beispiel bei einer tiefen Karies oder wenn ein großes Stück vom Zahn abbricht, gelangen dort Bakterien hinein. Dann kommt es zu einer Entzündung, die das Zahnmark allmählich zerstört und es treten typische Symptome auf:

  • Ein Zahn reagiert stark auf Kälte und der Schmerz hält mehrere Minuten oder länger an.
  • Ein Zahn verursacht ganz von alleine Schmerzen, vielleicht so stark, dass Sie nachts davon aufwachen und eine Schmerztablette nehmen müssen.
  • Ein Zahn reagiert stark auf Wärme (z. B. auf heißen Tee oder Kaffee). Eventuell lindert kaltes Wasser den Schmerz.
  • Ein Zahn fühlt sich höher an und schmerzt beim Aufbeißen oder Dagegenklopfen.
  • Es besteht eine Fistel. Das ist eine kleine Öffnung im Zahnfleisch, aus der sich ab und zu etwas Eiter entleert.
  • Es tritt eine Schwellung neben einem Zahn auf.

Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich feststellen, suchen Sie möglichst bald einen Zahnarzt auf. Das Problem lässt sich nicht „aussitzen“. Ein stark entzündeter oder abgestorbener Zahnnerv erholt sich nicht wieder!

Eine rechtzeitig durchgeführte endodontische Behandlung beseitigt Zahnschmerzen effektiv und hat eine exzellente Prognose.

STOP: Wann Sie einen Zahn nicht ziehen lassen sollten

Immer öfter suchen Patienten unsere Praxis für eine Zweitmeinung auf, weil Zähne gezogen werden sollen. Dafür wurden ihnen oft folgende Gründe genannt:

  • Wurzelkanäle sind verkalkt oder nicht auffindbar.
  • Die Wurzeln sind stark gekrümmt.
  • Der Zahn bereitet nach mehreren Sitzungen einer Wurzelbehandlung noch Schmerzen.
  • Der Zahn hat schon eine Wurzelfüllung.
  • Der Zahn hat einen Stiftaufbau.
  • An der Wurzelspitze besteht eine Entzündung oder Zyste.
  • Der Zahn wurde schon wurzelspitzenreseziert (WSR).

In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, sich von einem Endodontologen Rat zu holen – oft sind solche Probleme lösbar und der Zahn bleibt erhalten.

Was ist besser: Wurzelbehandlung oder Implantat?

  • Das renommierte Journal of Endodontics veröffentlichte im Jahr 2006 eine Studie über den Vergleich von wurzelbehandelten Zähnen und Implantaten. Die Ergebnisse waren für die Fachwelt überraschend: Von Endodontie-Spezialisten behandelte Zähne hatten nach 10 Jahren eine genauso gute Prognose wie Zahnimplantate!
  • Außerdem ergab die Studie, dass bei den wurzelbehandelten Zähnen weniger Komplikationen aufgetreten waren, die eine Nachbehandlung erforderten.
  • Ein Implantat bedeutet „Endstation“! Falls nach 10-20 Jahren Komplikationen auftreten, kann eine erneute Implantatsetzung sehr aufwendig oder sogar ganz unmöglich sein.
  • Ein Zahnimplantat benötigt intensivere Pflege als ein natürlicher Zahn! Sonst kann um das Implantat herum eine hartnäckige Entzündung entstehen – die Periimplantitis. Sie ist schwer zu behandeln und kann bis zum Implantatverlust führen.
  • Die Erhaltung eines Zahnes durch eine Wurzelbehandlung mit Überkronung erfordert meistens weniger Sitzungen und geringere Kosten als eine Implantatversorgung.

Implantate sind eine hervorragende Lösung, wenn man Zähne wirklich nicht retten kann oder diese bereits fehlen. Aber wie bei jeder medizinischen Therapie müssen auch bei Implantaten alle Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen werden. Nur in absoluten Ausnahmefällen gibt es vernünftige Gründe, einen durch Wurzelbehandlung erhaltbaren Zahn zu ziehen und statt dessen zu implantieren.

Bitte bedenken Sie: Nicht immer ist nach der Zahnentfernung eine Implantation möglich, z. B. wegen ungünstigem Knochenangebot oder gesundheitlicher Risiken. Zähne sind zu wertvoll, um sie einfach aufzugeben!

12 Schritte zur erfolgreichen Wurzelbehandlung

1. Örtliche Betäubung

Um unseren Patienten eine entspannte Behandlung zu ermöglichen, wird der betreffende Zahn sehr sorgfältig örtlich betäubt. Dafür verwende ich hauchdünne Kanülen aus Japan, bei denen man den Einstich fast gar nicht spürt – im Unterschied zu vielen gängigen Fabrikaten. Das habe ich vor einigen Jahren an meiner eigenen Fingerspitze ausgetestet.

2. Aufbaufüllung in Adhäsivtechnik

Ich entferne altes Füllungsmaterial sowie Karies und kontrolliere die Sauberkeit der Zahnflächen unter dem OP-Mikroskop mit einem speziellen Cariesdetektor-Farbstoff. Anschließend ergänze ich fehlende Zahnwände durch eine Aufbaufüllung aus Hochleistungskunststoff (Composite) in Adhäsivtechnik (Klebetechnik). Intakte Kronen und Brücken bleiben meistens erhalten.

3. Kofferdam

Während der Wurzelbehandlung dürfen keine Bakterien aus der Mundhöhle in den Zahn gelangen und unsere Spülflüssigkeiten sollen nicht in den Mund fließen. Dafür wird der Zahn mit einem Kofferdam („Spanngummi“) abgedeckt und gut abgedichtet.

4. Freilegen der Kanaleingänge

Unter dem OP-Mikroskop eröffne ich die Pulpahöhle (Hohlraum, in dem sich der „Nerv“ befindet) und lege die Wurzelkanaleingänge mit Mikro-Bohrern frei – der kleinste hat 0,4 mm Durchmesser. Manche Kanaleingänge sind so stark verkalkt, dass ich sie unter dem OP-Mikroskop nur anhand von leichten Farbschattierungen erkenne, die man mit dem bloßen Auge übersehen würde.

5. Elektronische Längenmessung

Damit man die Wurzelkanäle exakt bis zum Ende – aber auch nicht zu tief – bearbeitet, muss man ihre Länge kennen. Elektronische Längenmessgeräte sind am genauesten und sparen Röntgenaufnahmen.

6. Wurzelkanalaufbereitung

Viele Wurzelkanäle sind so eng, dass nicht mal ein menschliches Haar mit seinen 0,06 bis 0,1 mm Dicke hineinpasst. Um sie später gut reinigen und füllen zu können, erweitere ich sie mit feinen Instrumenten. Das wird oft durch Krümmungen der Zahnwurzel erschwert, ist aber heute dank hochflexibler Spezialinstrumente aus Nickel-Titan-Legierungen Routine.

7. Spülprotokoll

Der langfristige Erfolg jeder endodontischen Behandlung hängt wesentlich davon ab, wie gründlich das verzweigte Wurzelkanalsystem von Bakterien, deren Stoffwechselprodukten (Toxinen) und den Überresten des Zahnmarks gereinigt wird. Deshalb spüle ich sämtliche Wurzelkanäle nach einem standardisierten Protokoll mit mehreren Lösungen. Deren Wirkung wird durch Schallschwingungen intensiviert, um möglichst alle Hohlräume perfekt zu reinigen.

8. Längenkontrolle

Die Wurzelfüllstifte werden eingepasst und die korrekte Länge mit einem Röntgenbild kontrolliert (Masterpoint-Aufnahme). Durch digitales Röntgen direkt am Behandlungsplatz geht das zügig und unkompliziert.

9. Trocknen der Kanäle

Zur Wurzelfüllung müssen die Wurzelkanäle perfekt getrocknet werden – dafür benutzt man spezielle Papierstifte. Falls sich ein Wurzelkanal nicht richtig trocknen lässt, zum Beispiel wegen einer starken Entzündung an der Wurzelspitze, wird eine medikamentöse Einlage angewendet und die Behandlung in einer 2. Sitzung abgeschlossen, wenn sich alles beruhigt hat.

10. 3D-Wurzelfüllung

Um wirklich alle Ausbuchtungen und Abzweigungen der Wurzelkanäle dicht zu verschließen benutze ich die „Warme vertikale Kondensationstechnik“ nach Prof. Herbert Schilder (Boston University). Dabei wird jeder Wurzelfüllstift mehrmals erwärmt und immer wieder im Kanal verdichtet. Mit dieser Technik können auch sehr kompliziert geformte Wurzelkanäle hervorragend gefüllt werden.

11. Kontrollröntgen

Die Länge und Qualität der Wurzelfüllung wird durch ein Röntgenbild überprüft. Es dient später auch als Vergleich für Nachkontrollen.

12. Aufbau

Direkt nach der Wurzelfüllung verschließe ich jeden Zahn adhäsiv (in Klebetechnik) mit Hochleistungskunststoff, der je nach Situation zusätzlich mit Glasfaserstiften verankert wird. Bei sehr wenig Restsubstanz verwende ich individuell gegossene Stiftaufbauten aus Edelmetall.

Das hört sich ganz schön aufwendig an und ist es auch! Viel Erfahrung, die richtige Ausrüstung und ein gut eingespieltes Team sind notwendig, um so eine komplexe Behandlung in einer Sitzung durchzuführen („single visit endodontics“).
Eine nach dem beschriebenen Vorgehen durchgeführte endodontische Behandlung entspricht dem aktuell höchsten internationalen Standard und ermöglicht langfristigen Zahnerhalt – nach 10 Jahren liegt die Erfolgsrate bei 90 bis 95 %. Eine state-of-the-art Wurzelbehandlung ist nicht bloß ein „Versuch“, einen Zahn zu erhalten, sondern eine effiziente Therapie mit exzellenter Prognose.

Wie geht es nach der Wurzelkanalbehandlung weiter?

Füllungen, Inlays oder Vollkeramik-Teilkronen haben sich nach meiner jahrzehntelangen Erfahrung bei endodontisch behandelten Seitenzähnen nicht bewährt. Das kann zwar einige Jahre gutgehen, aber wenn es doch zu einer Fraktur kommt, ist der Zahn meistens verloren.

Wurzelbehandelte Seitenzähne werden möglichst innerhalb von 4 Wochen überkront, da das laut Studien die langfristige Prognose wesentlich verbessert. Dafür empfehle ich entweder Kronen (aus Vollkeramik oder Metall) oder Teilkronen aus Metall. Letzteres ist ästhetisch ein Kompromiss, aber etwas substanzschonender.

Bei wurzelbehandelten Schneide- und Eckzähnen sind nicht immer Kronen notwendig, hier kommt es auf die Ausdehnung des Zahndefekts an.

In gewissen Abständen sind Röntgenkontrollen notwendig, z. B. um die Ausheilung von entzündlichen Prozessen an der Wurzelspitze zu kontrollieren.

Durch eine sorgfältig durchgeführte Wurzelkanalbehandlung erhält Ihr Zahn eine exzellente Prognose. Ein operativer chirurgischer Eingriff (Wurzelspitzenresektion, WSR) wird dadurch meistens überflüssig.

Endo-Revision oder WSR (Wurzelspitzenresektion)?

Ein wurzelbehandelter Zahn kann erneut erkranken. Er bereitet dann Beschwerden (Schmerzen, Schwellung, Fistel) oder entwickelt an der Wurzelspitze eine Entzündung, die man beim Röntgen feststellt. Ursache sind oft Bakterien, die nach der ersten Wurzelbehandlung im Kanal verblieben sind oder erneut hineingelangen konnten. Das wird zum Beispiel durch übersehene Wurzelkanäle, nicht behandelte Kanalabschnitte, unvollständige Wurzelfüllungen oder Wurzelfüllmaterialien, die sich mit der Zeit zersetzen – ja, solche Produkte sind wirklich auf dem Markt – begünstigt.

Eine leider immer noch weit verbreitete Vorgehensweise ist die Wurzelspitzenresektion. Dabei wird die entzündete Wurzelspitze chirurgisch entfernt. Oft nutzt das aber nicht viel, weil der restliche Wurzelkanal immer noch bakteriell besiedelt ist.

Die nach heutigem Stand bessere Alternative besteht in einer endodontischen Revision, einer erneuten Wurzelbehandlung des Zahns „von oben“. Dabei behandelt man die eigentliche Ursache – die Infektion in den Wurzelkanälen. Das erspart in den meisten Fällen einen chirurgischen Eingriff, sogar bei ausgedehnten Entzündungen an der Wurzelspitze oder kleinen Zysten.

Endodontische Revisionen sind sehr kompliziert, denn die Ausgangssituation ist wesentlich schwieriger als bei einer Erstbehandlung:

  • Altes Wurzelfüllmaterial muss entfernt werden, manchmal auch ein Stiftaufbau.
  • Probleme die während der Erstbehandlung entstanden sind – zum Beispiel abgebrochene Instrumente – müssen beseitigt werden.
  • Schwierigkeiten an denen die erste Behandlung gescheitert ist, sind zu überwinden.
  • Wegen der meistens jahrelang vorbestehenden Infektion ist eine besonders intensive Reinigung und Desinfektion erforderlich.

Deshalb ist eine Revisionsbehandlung immer besonders aufwendig und zeitintensiv. Sie erfordert spezielle Hilfsmittel wie ein OP-Mikroskop, Mikroinstrumente und intensive Spülprotokolle, damit trotz der ungünstigen Ausgangssituation ein langfristiger Behandlungserfolg erzielt werden kann.

Wir verfügen auf diesem Gebiet über 20 Jahre Erfahrung und die notwendige Ausrüstung.

Es ist mir ein sehr wichtiges Anliegen, meine Patienten seriös über Aufwand, Nutzen und mögliche Alternativen zur Endo-Revision zu beraten. Dank meiner jahrzehntelangen Erfahrung kann ich Aufwand und Erfolgschancen der Revisionsbehandlung gut einschätzen. Im Einzelfall stellt gelegentlich ein Implantat die sinnvollere Option dar. Aber selbst bei bereits entzündeten Wurzelspitzen und sogar dann, wenn schon eine WSR durchgeführt worden ist, haben die meisten Endo-Revisionen eine gute Prognose.

Fragen Sie uns, wir retten Zähne!

Fragen und Antworten zur Endodontie

Was bedeutet das Wort „Endodontie“?

Die Endodontie oder Endodontologie ist die Lehre vom Zahninneren und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Zahnpulpa (umgangssprachlich oft „Zahnnerv“ genannt). Dazu gehören Behandlungen zur Erhaltung der vitalen Pulpa, Regenerative Endodontie und natürlich die Wurzelkanalbehandlung.

Was sind die Ziele einer Wurzelbehandlung?

Es geht darum, die Bakterien, welche die Entzündung verursachen, aus dem Wurzelkanal zu entfernen und ihnen jegliche Lebensgrundlage (Hohlräume, Gewebsreste als Nahrung) zu entziehen. Das erfordert neben einer gründlichen Desinfektion und Reinigung durch ein optimales Spülprotokoll eine dichte 3-dimensionale Wurzelfüllung und – ganz wichtig – einen absolut dichten Verschluss der Wurzelkanaleingänge durch einen geklebten Aufbau aus Kunststoff und meistens auch eine Krone.

Gehen die Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung gleich weg?

In der Regel ist der behandelte Zahn kaum noch zu spüren, wenn die Betäubung nachgelassen hat. Je nach Vorgeschichte können für 2-3 Tage leichte Schmerzen auftreten, die aber mit Schmerztabletten gut zu beherrschen sind. Eine Empfindlichkeit des Zahnes beim Draufbeißen oder auf Klopfen für 2-3 Wochen ist möglich. Dass übliche Schmerzmittel nicht ausreichen oder eine Schwellung auftritt ist äußerst selten, bitte kontaktieren Sie in diesen Fällen den behandelnden Zahnarzt.

Woran liegt es, wenn nach einer Wurzelbehandlung weiter Zahnschmerzen auftreten?

Wenn die Schmerzen Wochen oder Monate dauern, muss die Ursache sorgfältig untersucht werden. Bei „unerklärlichen“ Zahnschmerzen kommen neben einem endodontischen Problem auch eine Zahnfraktur, eine Überlastung des Zahnes beim Zusammenbeißen oder ausstrahlender Schmerz bei einer CMD in Frage. Die entsprechende Diagnostik gehört zum Fachgebiet des Spezialisten für Endodontie.

Publikationen im Bereich Endodontie

Rotierende Wurzelkanalaufbereitung mit dem ATR-Motor Darstellung und initiale Erweiterung der Wurzelkanäle Endodontie aus verschiedenen Perspektiven